Kino Süßenbrunn

Es gab eine Erzählung in der Familie, dass meine Großeltern ein Kino in Süßenbrunn betrieben haben. Den Zeitraum konnte ich nicht einordnen. Der zweite Teil der Erzählung war, dass der weite Weg. der zum Teil zu Fuß zurückgelegt werden musste, insbesondere für meine Großmutter zu beschwerlich geworden ist und sich die Großeltern von dem Kino trennen mussten. Mehr war nicht bekannt.

Ein weiteres Detail aus den verbliebenen Unterlagen meiner Großeltern gab mir Rätsel auf. Meine Großeltern borgten sich 1932 von ihrem Schwager Josef Peksa den beachtlichen Betrag von 7.000,- öS aus, dokumentiert durch einen Schuldschein, den mein Onkel Franz Carda verfasst hat. Drei Zeugen waren anwesend.

Im September 2023 erreichte mich eine E-Mail von Herrn Thomas Jelinek, Autor des Buchs „Geschichte der Wiener Kinos“. Wegen der mehr als 2000 Seiten wurde dieses Werk auf vier Bände aufgeteilt. Herr Jelinek brachte durch seine Expertise etwas Klarheit in das Projekt „Kino“ meine Großeltern.

Herr Jelinek vermutet, dass der große Geldbetrag für die Umstellung des Kinobetriebs von Stumm- auf Tonfilm verwendet wurde, eine große Investition. Meine Großeltern waren durch Hausbesitz wohlhabend, aber Geld hatten Sie keines.

1934 setzten meine Großeltern Herrn Friedrich Khek als Geschäftsführer ein, 1935 erwarb Herr Khek das Kino von meinen Großeltern. Wahrscheinlich war das auch der Zeitpunkt, an dem meine Großeltern ihre Schuld bei Herrn Peksa beglichen haben.

Dass Herr Jelinek

Schreiben von Friedrich Khek an die Reichsfilmkammer 1939, in dem Mein Großvater als Verkäufer genannt wird.
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Auszug aus dem vierbändigen Buch „Geschichte der Wiener Kinos“ von Thomas Jelinek